S E M I N A R E M P F E H L U N G
Scheidung - das Ende?
Scheidung - das Ende?
Bericht eines Seminarleiters
Scheidung, und alles was dazu gehört… braucht es dazu ein Seminar von TEAM.F? Klare Antwort: Ja, das braucht es. Leider sind Christen nicht gefeit vor dem Scheitern ihrer Ehe und die Folgen, die diese Krise mit sich bringt, sind vielfältig und tiefgehend.
Geht eine Ehe zu Bruch, zerreißt etwas in beiden Partnern, was zuvor eins war. Dieses „Wir“ lässt sich nicht spurlos in die zwei Teile trennen. Wunden tun sich auf, Schmerz wird zugefügt, der Zerbruch der Ehe hinterlässt großes Leid. Mit Kindern vergrößert sich die Not, gepaart mit der Angst „Was macht das mit ihnen?“ Gefühle wie Wut, Verbitterung und Enttäuschung kommen in einem hoch und man weiß nicht, wohin damit.
Kann die eigene Gemeinde helfen?
Unsere Erfahrungen sind da unterschiedlich. Leider hören wir oft, dass die Gescheiterten in ihren Gemeinden zusätzlich den Stempel des Christen zweiter Klasse aufgedrückt bekommen, dass verurteilt oder nicht darüber gesprochen wird. Verurteilen oder Verschweigen – beides vergrößert das Leid der Betroffenen. Und oft drückt einen die Schuld noch mehr, denn „was Gott zusammengeführt hat, das darf der Mensch doch nicht scheiden!“ Den Satz kennen wir alle.
Der Bruch wird aber nicht nur in der eigenen Familie und der Gemeinde spürbar, sondern auch im erweiterten Familien- und Freundeskreis. Nicht selten wird Partei für einen Partner ergriffen oder der Kontakt wird beendet, weil man sich als Freund nicht für einen der getrennten Ehepartner entscheiden möchte.
Was brauchen Menschen, die sich in so einer großen Lebenskrise befinden?
In unserem Team haben fast alle Mitarbeiter selber eine Scheidung hinter sich und konnten mit GOTTES Hilfe einen Weg durch diese Krise finden. Wir dürfen immer wieder entdecken, dass GOTT in diesem Seminar auf mehrfache Art Hilfe und Hoffnung gibt. Die Rückmeldungen der Teilnehmer sind oft ähnlich: „Wie gut, dass ich endlich mal mit Christen offen über alles reden konnte!“ „Eure offenen Zeugnisse über Euer Erleben hat mir Mut gemacht, dass ich es auch schaffen kann!“
In unserem Seminar sagen wir unmissverständlich, dass Gott Scheidung nicht will. Aber wir sagen auch deutlich, dass wir Menschen alle Fehler machen, weil wir in einer gefallenen Welt leben. Jeder von uns hat Bereiche, in denen er Gottes gute Maßstäbe verfehlt und schuldigt wird. Gott sei Dank haben wir Christen einen Gott, der die Sünde hasst – aber den Sünder liebt!
Wir Mitarbeiter sehen es nicht als unsere Aufgabe an, zu verurteilen, aber auch nicht zu verharmlosen. Schuld und Sünde darf deutlich angesprochen werden, wenn dies in Liebe und Wertschätzung getan wird. In dieser Haltung wollen wir allen Teilnehmern begegnen und ihnen mit den Vorträgen und unseren eigenen Erfahrungen Mut und Hoffnung geben. Themen sind u.a. „Kind Gottes sein“, „Vergebung“, „Scheidung aus biblischer Sicht“ oder „die Phasen eines Trennungsprozesses“. Außerdem gibt es Einzelgespräche und Gesprächsrunden.
Mit allem was gesagt wird, versuchen wir, bei den Teilnehmern eine Blickrichtungsänderung zu bewirken. Wir Menschen neigen in einer Krise dazu, nur noch auf das Problem zu schauen und dabei den aus den Augen zu verlieren, der alle Last am Kreuz für uns getragen hat und sagt: „Kommt her zu mir alle, die ihr Mühe mit dem Leben habt! Ich will, dass Ihr lebt!“
Gelingt so ein Blickwechsel an einem kurzen Wochenende?
Letztendlich wissen wir es nicht. Aber wir durften am Sonntagmittag jedes Mal in frohe Gesichter schauen, die am Freitag davor noch von Sorgen und Ängsten gezeichnet waren. Das ist unser Lohn: Zu sehen, wie Jesus in jedes
Leid treten und wirken kann. Und wir wissen, dass sein Mitgehen das Einzige ist, was wirklich trägt, heilt und aus der Krise führt. IHM gehören unser Lob und Dank.
Für das Team aus Baden-Württemberg
Thomas Jäkel