B R I G I T T E    P A R Y S - W L A S C H E K

Studieren im Alter

44 Jahre lang war Brigitte Parys-Wlaschek als Sonderschullehrerin tätig, doch sie spürte in sich noch Energie und Lust auf eine neue Aufgabe. Hier berichtet sie von ihrem Weg zur TEAM.FAkademie und ihren Erfahrungen mit dem Studiengang „Familie und Erziehung“.

Mit 63 Jahren hatte ich neben meiner beruflichen Tätigkeit eine Seelsorgeschulung angefangen. Heißt es nicht: Wer rastet, der rostet? Dabei stieß ich auf das Elterntrainingsprogramm von TEAM.F. Das hatte mich in meinem Lehrerdasein schon immer interessiert. Als mir nach einigen Monaten ein Flyer von einem Erziehungsseminar in die Hand fiel, entschloss ich mich, als Oma ein solches Seminar zu besuchen. Die Art des Seminartages übertraf meine Vorstellungen: Es ging nicht nur um Wissensvermittlung, sondern da sprachen Referenten, die selbst Vater oder Mutter sind, aus ihrer Praxis für die Praxis. Sie berichteten aus dem Schatz ihrer Erfahrungen mit den eigenen Kindern. Es entwickelte sich ein lebendiges Miteinander. Alles floss in die Darstellung eines Erziehungsmodells – dem TEAM.F-Familienhaus – ein. Dadurch wurde mein bisheriges Wissen über Erziehung zu einem geordneten Ganzen zusammengefügt, und es wurde eine biblische Begründung dieses Modells geliefert, was mir als Christ auch sehr wichtig war. Mit dem Seminar war eine Reflexion meines eigenen Erziehungsverhaltens angestoßen worden. Ich begann, rückwärts auf das zu blicken, was gewesen war. Was hätte ich besser machen können oder was hatte ich auch gar nicht im Blick gehabt? Ich fing Feuer! Hatte Gott mich nicht schon eigentlich vor vielen Jahren für Elternarbeit berufen? Schließlich meldete ich mich zum Fernstudium zur Referentin für Familie und Erziehung an.

Mein persönlicher Gewinn
Mir persönlich hat das Studium einen großen Gewinn gebracht, obwohl ich das Gelernte in meiner eigenen Familie nicht mehr anwenden konnte, wohl aber bei meinen vier Enkelkindern, die in meiner Nähe wohnen. Aufgrund meines neuen Wissens erkannte ich ihre besondere Liebessprache und dass sie vom Typ her von Gott ganz unterschiedlich gemacht sind, sich dadurch auch manche Reibereien untereinander ergeben und wie jeder seinem Typ gemäß angesprochen werden sollte.Wenn an einem Nachmittag in der Woche alle vier Enkel bei mir waren (Ehenachmittag für ihre Eltern), konnte ich die praktischen Aufgaben für das Studium mit meinen Enkeln umsetzen und hatte so die Möglichkeit, das Gelernte anzuwenden.

Durch die zwei Enkelkinder, die erst in der Zeit meines Studiums geboren wurden, entdeckte ich bewusst, wie ich zu ihnen eine Bindung aufbauen konnte und wie wichtig eine sichere Bindung für die Entwicklung eines Kindes ist. Dadurch öffnete sich mir auch der Blick für Mütter, die Muttersein und Berufstätigkeit miteinander verbinden müssen oder wollen.

Im Studium wurde mir klar, wie wichtig gesunde Grenzen für die Entwicklung von Kindern sind. So verstand ich, dass mir selbst die Grenzsetzungen im Umgang mit meinen eigenen Kindern immer schwer gefallen waren, weil ich Grenzen von meinen Eltern als ungerecht erlebt hatte.

Durch die Eigenreflexionen im Studium erkannte ich, welche Fehler ich gemacht hatte und was ich hätte besser machen können. Mir wurde deutlich, wie wichtig es ist, die Kinder zur Selbstständigkeit und Eigenverantwortung zu erziehen, was ich oft nicht getan hatte. Am schwierigsten war für mich das Thema „Gefühle“, weil ich selbst als Kind wenig nach meinen Gefühlen und Bedürfnissen gefragt wurde. Demzufolge bin ich auch selbst nicht angeleitet worden, mich in andere hinein zu fühlen und seine Gefühle zu spiegeln – vielleicht ein Generationenproblem.

Doch allmählich lernte ich die Fehler und Versäumnisse loszulassen, mir selbst zu vergeben und auch meine Kinder um Vergebung zu bitten. So erlebte ich Heilung und Freisetzung für meine neue Aufgabe und dass Gott selbst aus unseren Fehlern noch etwas Gutes machen kann.

Meine Möglichkeiten heute
Meine neuen Erkenntnisse und Erfahrungen habe ich inzwischen auf verschiedene Weise weitergeben können, oft in Gesprächen nebenbei, aber auch in gezielten Gesprächsgruppen – oft von Müttern. Aber ich habe auch Seminare in Schulen, christlichen Gemeinden oder bei einem Frauenfrühstück angeboten.

03.07.2021, 15.00 – 18.30 Uhr Akademie zum Anfassen!
Es erwartet Sie Austausch und Gespräche mit Dozenten und Studenten aus allen Sparten, die Vorstellung der Studiengänge für Interessierte, ein Impuls Vortrag, Getränke und Snacks und außerdem ein Starthilfe-Joker für jeden, der sich innerhalb der nächsten sechs Monate zu einem Studiengang anmeldet: Drei Monate Freistellung von der Studiengebühr.