Bedeutet das wirklich, frei zu sein?
– von Gerd Hutschenreuter
Ist dir schon der Begriff »Freisetzung« begegnet? Und wenn ja, was bedeutet er für dich? Für mein Leben hat die Freisetzung immer mehr an Bedeutung gewonnen, wenngleich ich es auch bis heute noch nicht vollumfänglich fassen kann. Über einen weiteren Begriff will ich mich mit dir der Bedeutung von Freisetzung annähern.
Kennst du noch oder überhaupt den Begriff »Freisprechung«? Hier ist nicht der gerichtliche Freispruch gemeint. Klassisch bezieht sich die Freisprechung darauf, wenn ein Auszubildender eines Handwerkberufes seine Ausbildung abschließt und von da an dann Geselle ist. Endlich raus aus den Hilfstätigkeiten – so dachte ich damals nach meiner Freisprechung. Dem war jedoch noch lange nicht so, denn auch als Geselle gab es weiterhin andere Personen (Meister, Polier, Chef), die über mich »verfügten«. Doch es begann eine neue Phase meines beruflichen Seins – immer mehr auf Augenhöhe sein zu dürfen/können. Die Freisprechung hat mit selbst Erreichtem zu tun.
»Freisetzung« hingegen hat eine ganz andere Basis und für mein persönliches Leben ist das die Grundlage geworden.
Im Kern geht es darum, dass ich von inneren und äußeren Fesseln befreit wurde, die mich daran hinderten, ein erfülltes und freies Leben zu führen.
Dazu steht in Johannes 8,36: »Wenn euch der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei.«
Diese Freiheit oder eben die Freisetzung in Christi Tod ist nicht nur eine Befreiung von der Sünde (= keine Chance, zu Gott zu kommen), sondern mehr noch eine Einladung, in eine tiefere Beziehung zu Gott einzutreten. Durch meinen Glauben an Christus kann und darf ich die Last meiner Fehler und Ängste ablegen und ein neues Leben in Hoffnung und Freude leben. Das ist aber nicht mein Werk, sondern das Werk Gottes in Christus. Das ist der essenzielle Unterschied – nicht ich tue, sondern für mich wurde getan.
Was hat das für eine Voraussetzung? In Galater 5,1 steht: »Zur Freiheit hat uns Christus befreit. So steht nun fest und lasst euch nicht wieder in ein Joch der Knechtschaft legen.«
Daraus schließe ich: Voraussetzung ist die Annahme des Geschenkes Jesu Christi, dass er ALLES für mich schon getan hat. Im Umkehrschluss jedoch auch die Erkenntnis, dass ER alles getan hat und es meine Wahl ist, dieses anzunehmen.
In unserer Welt, die oft von Druck und Stress geprägt ist, bietet diese Botschaft der Freisetzung durch Jesus Christus den Weg zu innerem Frieden und Lebensfreude.
Dadurch bin ich ermutigt, nicht nur für mich selbst, sondern auch für andere einzutreten und ihnen zu helfen, ihre eigenen Fesseln zu sprengen. So wird Freisetzung zu einem aktiven Prozess, der sowohl das individuelle als auch das gemeinschaftliche Leben bereichert.
Für mich heute eine Challenge – und für dich? Gehst du mit auf diesen Weg?
Sei in diesem Erfahren von neuem gesegnet für die kommende Zeit.
Herzlichst
dein Gerd